Geopolitische Unsicherheiten und verhaltene Investitionsbereitschaft prägen aktuell die wirtschaftliche Lage in Deutschland - trotz erster Anzeichen einer Stabilisierung bleibt das Umfeld herausfordernd. Förderbanken wie die NRW-Bank setzen gezielt Impulse, um die Transformation der Wirtschaft zu unterstützen. Programme wie beispielsweise das "NRW-Bank-Invest Zukunft" sollen Investitionen durch Zinsvorteile und Tilgungsnachlässe attraktiver machen. Der Industriestandort Deutschland gilt trotz Wettbewerbsverlusten weiterhin als robust, jedoch sind Digitalisierung, Infrastruktur und demografischer Wandel zentrale Baustellen. Förderbanken sehen sich als aktive Treiber der Transformation - ökologisch, digital und geoökonomisch. Auch in der Wohnraumförderung gewinnt ihre Rolle angesichts wachsender sozialer Spannungen an Bedeutung. Bürokratieabbau, Digitalisierung und stärkere EU-Kooperationen bleiben dabei zentrale Aufgaben. (Red.)

Die OLB hat für das erste Quartal 2025 einen Rekordgewinn verkündet. Dabei profitiert das Institut auch von der Übernahme der Degussa Bank, die 2024 vollzogen wurde. Im laufenden Jahr wurde die OLB jedoch selbst Ziel einer Übernahme - durch die Crédit Mutuel Gruppe. Das ist auch entsprechend das Hauptthema des Redaktionsgesprächs mit dem Vorstandsvorsitzenden Stefan Barth. Dieser glaubt, dass Käufer und Gekaufter strategisch gut zueinander passen, da vieles komplementär bei den beiden Instituten ist. Barth sieht großes Wachstumspotenzial und betont, dass alleine schon aufgrund der genossenschaftlichen Ausrichtung der Crédit Mutuel Gruppe keine großen Personalabbauprogramme bei der übernommenen OLB zu erwarten seien. Derzeit laufen noch die Gespräche, um am Tag 1 nach der Freigabe durch die EZB - mit dieser rechnet der Vorstandschef im ersten Quartal 2026 - das passende Operating Model zu haben. In dieser Konstellation sieht er das neu entstandene Institut in einer guten Position für weiteres Wachstum - organisch, möglicherweise aber auch anorganisch. (Red.)

Der deutsche IPO-Markt zeigt sich (nicht nur) 2025 in einem bedenklichen Zustand: Mit dem Börsengang von Pfisterer verzeichnete Deutschland erst die erste Neuemission des Jahres. Im Redaktionsgespräch beleuchtet die Zeitschrift für das gesamte Kreditwesen mit Markus Käpplinger mögliche Ursachen - von geopolitischen Unsicherheiten über Zinsschwankungen bis zur schwachen Konjunktur. Auch große angekündigte Börsengänge wie von Thyssenkrupp oder Continental biete kaum Aufbruchsstimmung, da ihnen Zukunftsfantasie fehle. Gleichzeitig gewinnen Private Markets durch flexiblere Exit-Strategien und geringere regulatorische Hürden an Attraktivität. Der Kapitalmarktunion fehlt es an Dynamik, während nationale Fragmentierung und fehlende steuerliche Anreize Privatanleger ausbremsen. (Red.)